Lembeh Strait

Sulawesi  ist eine riesige Insel mit 189 00 Quadratkilometern und einer Küstenlänge von 6100 Km, die in vier Provinzen unterteilt ist. Ost-Sulawesi, Süd-Sulawesi, Zentral-Sulawesi und Nord-Sulawesi. Auf älteren Landkarten findet man auch noch die Bezeichnung Celebes. Der Name wurde von den portugiesischen Kolonialherren 1512-1515 geprägt. Seit den 70er Jahren hat sich die heute geläufige Bezeichnung Sulawesi durchgesetzt.

Lembeh ist eine kleine Insel vor der Küste von Nord-Sulawesi, die durch eine Wasserstrasse vom Bezirk Minahasa getrennt ist. Die Wasserstrasse heißt Lembeh-Strait. Auf dem Meer heißen die Wasserstrassen nicht „Street sondern Strait“. Getaucht wird in der Regel nicht an den Ufern, sondern fast aussschliesslich in dieser Wasserstraße. Diese ist teilweise bis zu 100 m tief, 19 km lang und 4 km breit. Hier befindet sich das weltweit beste Gebiet für Makroaufnahmen von sog. Chritters. Woher dieses Wort  herkommt und was es genau bedeutet weiss keiner. Chritters könnte die Verballhornung des englischen Wortes creatures sein. Man geht davon aus, dass der legendäre Larry Smith diesen Begriff für kleine Monster oder kleine Ungeheuer als erster für die Geschöpfe der Lembeh-Strait verwendet hat.  Die Lembeh-Strait wurde 1994 erstmals im amerikanischen Naturkundemagazin „National Geograhic“ beschrieben. Die UW-Fotografen des Magazins bekamen ihre Informationen von  Larry Smith, einem Texaner (im Jahr 2007 verstorben). Er galt als der eigentliche Pionier von Lembeh und soll dort 12.500 Tauchgänge absolviert haben.

Er bildete indonesische Tauchguides aus. Diese Guides sind nicht dazu da, die Taucher zu gängeln oder auf Fehler hin zu weisen. Ihre Aufgabe ist die eines Unterwasserführers der nach interessanten Tieren sucht und diese dem Fotografen/Taucher präsentiert. Wir wurden gefragt was wir denn alles sehen wollen. Die Liste war lang, wurde aber sukzessive von den Tauchguides abgearbeitet und es blieb nur der Bobbitwurm übrig den wir nicht zu sehen bekamen. Blauringoktopuss, Mimikrioktopus. Zwergseepferdchen und viele andere Tiere konnten wir alle in Ruhe ansehen und fotografieren. Es ist ein spezielles tauchen, der Grossteil der Unterwasserlandschaft ist von weiten Flächen des allgegenwärtigen Lavasandes bedeckt. Kahl, trostlos und dennoch voller Leben. Im Sand lebt eine Tierwelt, die ihresgleichen auf der Welt sucht. Es soll alleine etwa 300 verschiedene Nacktschneckenarten geben. Wer makrosüchtig ist und Begeisterung für  das Kleine mitbringt taucht hier im Paradies. Tauchgänge mit weit über einer Stunde sind hier üblich und keiner drängt einen mit 50 bar in der Flasche aufzutauchen.

Text und Fotografie: Jürgen Steiner